Unterricht

UNTERRICHT
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  • ZEUGNISSE
  • FREMDSPRACHEN
  • MUSIK
  • HANDWERK
  • GARTENBAU
  • KUNST
  • EURYTHMIE
  • SPORT
  • RELIGION
  • BESONDERE PROJEKTE
  • MEDIENMÜNDIGKEIT

 

Der sogenannte Hauptunterricht wird in Epochenform erteilt. Über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen beschäftigen sich die Schüler in den ersten beiden Schulstunden mit demselben Stoffgebiet. Fächer, die als Epochen unterrichtet werden, sind u. a.: Deutsch, Geschichte, Mathematik, Erdkunde, Physik, Chemie und Biologie. Das hat den Vorteil, dass die Kinder sich über einen längeren Zeitraum mit einem Thema beschäftigen können, wodurch sich der Lerneffekt enorm verbessert.

Anschließend an den Hauptunterricht werden die Fremdsprachen sowie die musischen und die praktischen Fächer in einer gleichbleibenden Zahl von Fachstunden unterrichtet. Einen Überblick über unser Fächerangebot finden Sie im Lehrplan ».

 

Klassenlehrer
Die KlassenlehrerInnen begleiten eine Klasse durch die gesamten ersten acht Jahre der Schulzeit. Vor allem im Grundschulbereich wird der Unterricht von den KlassenlehrerInnen in spielerisch-bildhafter Form gestaltet. Großer Wert wird auf die Entwicklung der eigenen Fantasie gelegt. Rein kognitive Elemente stehen zunächst zurück. Es gibt keinen ständigen Lehrerwechsel, und die Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer sind wichtige Bezugspersonen und Ansprechpartner für die Schüler-Innen in allen schulischen, aber auch persönlichen Fragen. Die KlassenlehrerInnen gestalten die Epochen des Hauptunterrichts. In den anschließenden Fachstunden unterrichten dann andere Lehrer ihr jeweiliges Fachgebiet.

 

Ab Klasse 9 gestalten die Fachlehrer den Unterricht. Zwei Lehrer begleiten die Kinder als Klassenbetreuer bis zum Abitur.

 

Klassenstärke
Im Hauptunterricht wird die gesamte Klasse unterrichtet, meist mit einer Schülerzahl von 32 bis 36 Kindern. Für die anschließenden Fachstunden wird die Klasse in zwei Gruppen geteilt, sodass höchstens 18 Kinder in einer Fachstunde unterrichtet werden.

Die Freie Waldorfschule Frankfurt ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule, deren Schulabschlüsse sich nicht von den Abschlüssen an öffentlichen Schulen unterscheiden. Die SchülerInnen besuchen unsere Schule von der Vorklasse bzw. der 1. Klasse bis zu ihrem Schulabschluss. An der Schule können alle staatlichen Abschlüsse abgelegt werden: Haupt-, Realschulabschluss ab 10. Klasse, Fachhochschulreife nach der 12. Klasse, Abitur (Hessisches Zentralabitur) nach Klasse 13. Die Klassen bleiben im Klassenverband bis zur 12. Klasse.

 

Die Freie Waldorfschule Frankfurt ist eine Schule mit besonderer pädagogischer Prägung und unterscheidet sich in einigen Punkten von dem Angebot, dem Lehrplan und der Organisation staatlicher Regelschulen.

Alle SchülerInnen erhalten zum Ende des Schuljahrs ein ausführliches Textzeugnis, das erst ab der 10. Klasse mit Noten bzw. Punkten ergänzt wird. Diese Zeugnisse beschreiben den persönlichen Leistungsfortschritt und den erreichten Leistungsstand in jedem Fach sowie das Bemühen und die individuelle Entwicklung des Kindes im Allgemeinen.

 

Alle Schüler werden gemeinsam, ohne Auslese durch „Sitzenbleiben“, bis zum Ende der 11. Klasse in Jahrgangsklassen geführt. Dann wechseln die Oberstufenklassen in das Kurssystem. Im Schutz der Klassengemeinschaft können sich Kinder unterschiedlicher Begabungsrichtungen individuell entwickeln. Damit das gelingt, formulieren die LehrerInnen Aufgaben so, dass sie von allen – wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise – erfüllt werden können und die Kinder ihre Arbeit als Erfolg erleben.

Ab der 1. Klasse werden die beiden Fremdsprachen Englisch und Französisch unterrichtet. Schwerpunkte der ersten Jahre sind das Hören und Nachsprechen, Spielen und Singen sowie das freie Sprechen, ehe in der 4. Klasse die ersten Schreibübungen und Grammatik eingeführt werden. Nach der Lateinepoche für alle Schüler in der 6. Klasse, können die Schüler sich entscheiden, ob sie Französisch oder Latein als zweite Fremdsprache weiterführen.

Das gemeinsame Musizieren und Singen hat einen hohen Stellenwert an unserer Schule. Oft beginnt der Hauptunterricht in den unteren Klassen mit einem Lied oder einem kleinen Flötenstück. Musik als separater Fachunterricht findet ab der 1. Klasse statt. Alle Kinder erlernen in den ersten vier Schuljahren das Spiel auf der Choroi-Flöte, der Kinderharfe, der C-Flöte und der Leier. Die Schüler werden früh ermuntert und ermutigt, ein eigenes Instrument zu erlernen.

 

In den höheren Klassen nimmt die Musiktheorie immer mehr Raum ein, da die Schüler fast alle im Orchester oder Chor engagiert sind und dort regelmäßig musizieren. An der Schule gibt es drei Schulorchester sowie drei Chöre, gestaffelt nach Altersstufen. Bis zur 8. Klasse ist das Spielen im Orchester oder Singen im Chor obligatorisch.

 

Handarbeit

Von der 1. Klasse an haben alle Kinder Handarbeitsunterricht, der die verschiedenen Strick-, Häkel-, Stick- und Nähtechniken vermittelt. Im Handarbeitsunterricht sollen die Finger geschickt, der Schönheitssinn angeregt und das Gefühl für gestalterische und handwerkliche Qualität gefördert werden. Alle angefertigten Arbeiten sollen dem Alter entsprechend machbar und vor allem brauchbar sein.t

 

Werken

Ab der 5. Klasse haben die Kinder Unterricht in der Holzwerkstatt. Sie fertigen verschiedene Gebrauchsgegenstände und Spiele, vom Schwirrholz zum Löffel über Schalen bis hin zum Küchentablett und einfachen Möbelstück. Unter Anleitung erlernen die Schüler der höheren Jahrgangsstufen den Umgang mit holzbearbeitenden Handmaschinen im Zusammenhang mit dem Kulissenbau für ihre Klassenspiele in der 8. und 12. Klasse.

 

Im Stundenplan der Klassenstufen 5 – 10 ist das Fach Gartenbau fest verankert. Vermittelt werden Bodenvorbereitung und -bearbeitung, Säen, Planzen, Ernten und weitere Techniken des Umgangs mit Nutzpflanzen bis hin zum Schnitt und Veredeln von Obstbäumen. Die SchülerInnen sollen ein praktisches Verständnis biologischer und ökologischer Zusammenhänge entwickeln.

 

Der Schwerpunkt im Fach Gartenbau liegt auf der praktischen Arbeit im Schulgarten, notwendige Theorie-Einheiten finden in gemütlicher Runde im großen Gewächshaus statt. Die Kinder erleben den Jahreslauf und nehmen mit allen Sinnen die Blumen, Gemüse, Getreide, Kräuter, Bäume, Insekten und Vögel – und natürlich Sonne, Wolken und Re-gen wahr – denn alle räumlichen Begrenzungen des Klassenzimmers fallen weg.

 

Malen und Zeichnen durchzieht die gesamte Schulzeit. Später wird der Unterricht differenzierter und die SchülerInnen üben sich in verschiedensten handwerklichen und künstlerischen Techniken: Plastizieren in Ton, Zeichnen, Malerei, Korbflechten, Kartonage, Schmieden, Kupfertreiben und Steinmetzen. Im Werkhaus gibt es zahlreiche Räume und Werkstätten, die für diese Arbeiten entsprechend ausgestattet sind. Neben dem Werkhaus steht die Schmiede, wo die Kinder besonders im Winter gerne an der glühenden Esse stehen.

 

Eurythmie, eine auf Rudolf Steiner zurückgehende Bewegungskunst, wird von der 1. bis zur 13. Klasse durchgehend unterrichtet. Die Eurythmie verbindet das gesprochene Wort oder Musik mit Gestik und Bewegung im Raum. Verschiedene gleichzeitig ablaufende Vorgänge fördern das Denken, das Wahrnehmen sowie das räumliche Vorstellungs- und Ausdrucksvermögen. Wir sind besonders stolz darauf, dass bei uns der gesamte Eurythmieunterricht von einer Pianistin am Klavier begleitet wird.

 

Die Entwicklungsphasen des Kinds sind Grundlage und Maßstab für den Schulsport an Waldorfschulen. Aspekte wie Anstrengungsbereitschaft, Selbstvertrauen, Selbstdisziplin und soziales Handeln gegenüber Partnern und Mitschülern spannen einen Bogen vom „Spielturnen“ in den unteren Klassen bis zu einem individualisierten Sportunterricht in der Mittel- und Oberstufe. Anfänglich sollen die Kinder ihre Bewegungsfähigkeit mit Spielen, Geschicklichkeits- und Balanceübungen ausprobieren, später lernen sie auch den Wettkampfgedanken kennen und beginnen an den Geräten, in der Leichtathletik und im Schwimmunterricht mit dem gezielten Üben der eigenen Fähigkeiten.

Die Waldorfpädagogik ist geprägt von einer christlichen, nicht aber von einer konfessionellen Grundhaltung. Religiöse Elemente und Inhalte finden sich im Hauptunterricht der Unter- und Mittelstufe. Darüber hinaus gibt es Fachstunden in Religion. Das Fach bietet auch Kindern, die keinen religiösen Hintergrund haben Erfahrungsräume und Lernchancen.

 

Zur Auswahl stehen evangelischer und katholischer Religionsunterricht, Religionsunterricht der Christengemeinschaft sowie ein freier Religionsunterricht. In den höheren Klassen werden in allen drei Unterrichten die großen Weltreligionen besprochen und Fragen und Themen aus Ethik und Philosophie bewegt. Eine Befreiung vom Fach Religion ist ausgeschlossen.

Jahresarbeit

Während der 8. Klasse beschäftigen sich alle SchülerInnen mit einem selbst gewählten größeren Projekt. Die Themen können aus allen technischen, praktisch-handwerklichen und künstlerischen Bereichen stammen. Die SchülerInnen dokumentieren ihre Arbeit und präsentieren vor Eltern, Mitschülern und dem Kollegium die Ergebnisse.

Praktika

Neben den regulären Klassenfahrten nehmen die SchülerInnen an folgenden Praktika und Unternehmungen teil:
7. Klasse: zweiwöchiges Waldbau- und Forstpraktikum
ab der 7. Klasse: Möglichkeit zur Teilnahme an einem Schüleraustausch mit unserer Partnerschule in Lyon
9. Klasse: zweiwöchiges Landbaupraktikum auf dem biodynamisch bewirtschafteten Bauckhof in der Lüneburger Heide Tanzkurs in der Schule für beide 9. Klassen mit festlichem Abschlussball dreiwöchiges Berufspraktikum in einem frei gewählten Betrieb
10. Klasse: zweiwöchiges Feldmesspraktikum (Landvermessung und Kartografie)
11. Klasse: drei- bis fünfwöchiges Sozialpraktikum
12. Klasse: Kunstfahrt (Kunstgeschichte und Zeichnen)

Klassenspiele

Im 2., 8. und 12. Schuljahr wird von der ganzen Klassengemeinschaft ein Theaterstück einstudiert und auf die Bühne gebracht. Dabei übernehmen die Kinder ab der 8. Klasse neben ihren Rollen auch oftmals die Textbearbeitung, helfen beim Kostümbild, fertigen die Kulissen und unterstützen die Bühnentechnik. Rollenausarbeitung und Regie werden von einem ausgebildeten Theaterpädagogen begleitet.

Die schulische Medienbildung entwickelt und stärkt das Urteilsvermögen und die emotionale Stabilität im Umgang mit digitalen Medien bei den Schülern. Die Heranwachsenden sollen in die Lage versetzt werden, ihre digitale Lebenswelt selbstbestimmt und aktiv zu gestalten und somit Medienmündigkeit zu erlangen.

Basierend auf dem Medienbildungskonzept werden fortlaufend Maßnahmen definiert und umgesetzt die die Medienbildung unterstützen.

Flankierend arbeitet die Schule mit den Digitalen Helden zusammen, die Oberstufenschüler zu Mentoren für die Mittelstufe ausbilden